„Die Welle“ – Klassenspiel der 12a über Macht und Gemeinschaft
Wie konnte es zum Faschismus kommen? Kann sich Geschichte wiederholen? Diese Fragen stellen sich nicht nur angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage. In der Bühnenfassung des Romans „Die Welle“ von Morton Rhue zeigt sich, wie ein Lehrer aus einem zunächst harmlosen Unterrichtsversuch Schritt für Schritt eine gefährliche Bewegung entstehen lässt – mit einfachen Mitteln wie Regeln, Symbolen und Ritualen.
Die Schüler*innen erfahren dabei, wie schnell Begeisterung, Gruppenzwang und Machtstreben die Klasse spalten und Beziehungen auf die Probe stellen – mit erschreckenden Parallelen zum Aufstieg des Nationalsozialismus.
Unter der Leitung des Schauspielers Peter Sikorski – Vater aus der Elternschaft – und begleitet von den Klassenbetreuerinnen Frau Akman und Frau Otter präsentierte die 12a ihr Klassenspiel an zwei Abenden (26./27. September) im gut gefüllten Kurt-Lehmann-Saal.
Die Inszenierung beeindruckte in der behutsam an die Gegenwart angepassten Bühnenfassung durch Musik- und Soundeinspielungen, atmosphärische Lichtgestaltung und eine kreative Nutzung der Bühne.
Ebenso gelungen war die konzentrierte und engagierte Leistung der Schüler*innen, die mit viel Präsenz und Ernsthaftigkeit spielten und die beklemmende Dynamik des Experiments spürbar machten. Wie immer verliehen sie den Rollen durch die wechselnde Besetzung eine eigene persönliche Note.
Ein starkes Klassenspiel der 12a, das durch Spielkraft und Aktualität überzeugte und vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert wurde – und das sicher noch lange nachklingen wird, bei Mitwirkenden und Zuschauenden.
Autor: Jörg Bürmann-Janssen

