Medien und Kommunikationsmittel altersgerecht einsetzen und die Informationen im Internet in den gesellschaftlichen Kontext einordnen: Das ist das Ziel unserer Schule im Bereich Medien. Dabei liegt der Fokus im Unterricht auf einem altersgerechten Medieneinsatz.
Das Medienkonzept der Freien Waldorfschule Hannover-Maschsee
Das bedeutet, im Grundschulalter können die Schüler*innen eine Lernumgebung nutzen, die bewusst frei von elektronischen Medien gestaltet ist. Anschließend erwerben sie behutsam ein grundlegendes Verständnis für den Aufbau und die Funktion sowie den kompetenten und kritischen Umgang mit Computer und Internet. Die Schulordnung unterstützt dieses Konzept. So ist es auf dem ganzen Schulgelände nicht erlaubt, mobil zu telefonieren oder online zu kommunizieren. Einzig am Haupteingang – Rudolf von Bennigsen Ufer – kann in Notfällen mobil telefoniert werden. Diese Vereinbarung gilt für Schüler*innen, Eltern, Pädagogen und Gäste. Auf Klassenfahrten gilt in der Regel die Schulordnung. Je nach Altersstufe und Art der Fahrt gibt es unter Umständen spezielle Absprachen.
Spielen und Lernen mit allen Sinnen - Unterstufe (Klasse 1-4)
Nach Herzenslust im Matsch spielen, auf Bäume klettern, Höhlen bauen oder sich mit anderen Kindern verabreden und so vertieft spielen, dass keine Zeit und kein Interesse mehr für Fernsehen oder Computerspielen bleibt. So oder so ähnlich würden wir uns die Freizeitgestaltung unserer Kinder wünschen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Faszination von Fernsehen und Computerspielen ist da und ihr muss begegnet werden. Wir als begleitende Erwachsene sind gefragt, unseren Standpunkt zu finden, diesen gegenüber den Kindern zu vertreten und ständig ihrem Entwicklungsstand anzupassen.
Seit einigen Jahren laden deshalb die Pädagog*innen und Eltern der unteren Klassen Medienexpert*innen zu Vorträgen ein. In anschließenden Klassenelternabenden findet weiterer Austausch im Gespräch statt. Bei Bedarf vereinbaren die Klasseneltern untereinander Absprachen, wie zum Beispiel: „Kein Computerspiel oder Fernsehen während der nachmittäglichen Besuche von Klassenkamerad*innen." Im Unterricht der Unterstufe und Mittelstufe verzichtet die Schule bewusst auf den Einsatz digitaler Medien. Das eigene Erleben steht im Vordergrund.
Schritt für Schritt Medienkompetenz erwerben - Mittelstufe (Klasse 4-8)
Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten müssen die Schüler*innen für eine sinnvolle Nutzung der neuen Medien entwickeln?
Gibt es einen subjektiv gleichwertigen Ausgleich im Erleben der Kinder, der den Verlockungen von Film und Computerspielen standhält?
Wo werden die ersten Erfahrungen mit Sexualität gemacht, in der Realität oder im Netz?
Auch in diesem Alter ist der gefestigte Standpunkt der begleitenden Erwachsenen unerlässlich. Die Arbeit mit Medienexperten wird auf Elternabenden fortgesetzt. Die Schule ist bestrebt, den Schüler*innen durch Gespräche im Klassenverband Medienkompetenz zu vermitteln. Zum Beispiel thematisieren die Lehrer*innen im Unterricht die Möglichkeiten und Gefahren im Umgang mit dem World Wide Web und diskutieren die Risiken von Sozialen Netzwerken - Beispiel Mobbing – und die Suchtgefahr von Computerspielen. Im Unterricht wird weiterhin auf den Einsatz von digitalen Medien und auf Lernsoftware verzichtet. Das mit dem Erleben verbundene und dadurch gewonnene Wissen ist Ziel des Unterrichts. Zur Recherche für Referate und Hausarbeiten können Schüler*innen das Internet nach Absprache mit den Lehrern nutzen.
Medien gezielt anwenden - Oberstufe (Klasse 9-12)
Empathie, Sozialkompetenz und ein übergeordnetes Interesse an gesellschaftlichen Themen sind – neben der fachlichen Vermittlung – Unterrichtsziele in der Oberstufe. Im Unterricht und in besonderer Weise während der Oberstufentage setzen sich die Schüler*innen mit den digitalen Medien auseinander. Präsentationen werden geübt.
Im Videokurs der 12. Klasse nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema Film durch eigenes Tun: Sie drehen kleine Filme, schneiden und präsentieren sie. Die Schule stellt Computerarbeitsplätze im Informatikraum zur Verfügung. Die Arbeitsplätze im Lehrerzimmer nutzen nur die Pädagog*innen. Information, Austausch und Gespräch bietet die Schule in allgemeinen Elternabenden mit ausgewählten Medienschwerpunkten.
Lesen Sie zum Thema auch den Artikel in der Erziehungskunst:
- Medienkompetenz, was ist das eigentlich?
- und die Broschüre Struwwelpeter 2.1 - Leitfaden für Eltern durch den Medien-Dschungel, herausgegeben vom Bund der Freien Waldorfschulen.
Diese Broschüre können Sie auch in der Buchhandlung-Morgenstern auf dem Schulgelände erwerben.